Derzeit leben in Österreich lt. Statistik 557.000 Hunde in 472.000 Haushalten.

Der Umsatz der Hundehaltung schlägt sich pro Jahr mit annähernd 350 Millionen Euro zu Buche, wovon mehr als die Hälfte (ca. 170 Millionen) auf den Faktor Ernährung entfällt!

Abgesehen davon, dass in den 80er-Jahren  bereits der Tierfutter-Anteil jenen der Babynahrung in den Supermarkt-Regalen überflügelt hat, beträgt der Anteil der sogenannten Snacks bereits 1/3 der gesamten Hundefuttersortimente. Ca. 50 % des Gesamtbedarfs an Hundenahrung in Österreich werden durch Fertignahrung gedeckt, der Rest sind Schlacht-Produkte (Frischfleisch) bzw. Speiseabfälle.

Umgelegt auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12 Jahren entfällt auf einen Hund mittlerer Größe kein geringerer Betrag als 7.600 Euro (Statistik Austria).

Wen wundert es, wenn das Sortiment der produzierten Fertigfuttermittel (egal, ob Trocken- oder Feuchtfutter) aufgrund der wirtschaftlichen Attraktivität ständig steigt?

Nun wissen wir aber, dass sich trotz der Evolution der Verdauungstrakt des Hundes von jenem des Wolfs trotz jahrhundertelanger Domestikation nicht verändert hat. Wenn er könnte, würde er wohl heute auch noch Hirsche und Rehe, Hasen und Vögel jagen und mit sämtlichen Bestandteilen verzehren.

Natürlich frisst ein Wolf bzw. so mancher Hund auch Beeren und Früchte – wohl aber nie Getreide.

So stellt sich nun zurecht die Frage, warum die Anteile an Mais, Soja, Weizen oder Reis in manchen Fertigfuttersorten bis zu 80 % ausmachen können?

Ganz abgesehen von sonstigen Bestandteilen wie tierischen Nebenprodukten (Geflügelmehl, Fischmehl, Blutmehl sowie nicht näher definierter „Abfall der Fleischproduktion“), welche dazu dienen sollen, den Anteil an „hochwertigen“ Rohproteinen zu sichern.

Egal, ob trocken oder feucht, werden durch Herstellungs- sowie Konservierungsverfahren wertvolle Vitamine, Enzyme, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren zerstört, verändert oder beschädigt. Schließlich bedient man sich noch verschiedener Zusatzstoffe wie Anteile von roten Rüben zur Dunkelfärbung des Kotes sowie Cellulose, welche ohnehin nur von Wiederkäuern verwertet werden kann. Konservierungsstoffe, Aromastoffe zur Steigerung der Akzeptanz sowie Farbstoffe ergänzen den Cocktail.

Zusätzlich argumentiert man noch mit der Gefahr von möglicher Parasiteninfektion bei Verfütterung von rohem Fleisch.

Einige Firmen versuchen den Ansprüchen des Hundes schon gerechter zu werden, indem sie laut ihren Argumenten getreidefreie, transfettfreie, mit Kräutern und Früchten ergänzte Produkte anbieten. Konservieren müssen sie ihre Pellets und Dosen aber allemal!

Wer die Arbeit nicht scheut, kann sich natürlich selbst vom Fleischverarbeitungsbetrieb Pansen oder Rindskopffleisch etc. besorgen, kleinschneiden oder faschieren. Zur Ergänzung mit Vitaminen und Mineralien gibt man gedünstetes Gemüse (Karotten, Kartoffeln) und Getreideflocken angeweicht in geringen Mengen dazu. Zur Ca-Versorgung nützen von Zeit zu Zeit verabreichte frische Knochen.

Frischfutter herzustellen ist nicht jedermanns Sache. Deshalb gibt es auch schon Betriebe, die solches schon zerkleinert oder faschiert (fressfertig) anbieten – der Tierbesitzer bräuchte es nur noch portionsweise einzufrieren und täglich auftauen.

Abgesehen davon, dass diese selbst zubereitete Portion individuell auch verändert werden kann, kommt dies dem Hundebesitzer um vieles billiger als € 630/Jahr.

Das weitaus wichtigste Argument für das Barfen (biologisch artgerechtes rohes Füttern) ist aber die Tiergesundheit per se.

  • Futtermittelunverträglichkeiten und Allergien sind wohl hausgemachte Symptome (dafür gibt’s dann Antiallergie-Futter vom selben Hersteller).
  • 60 – 80 Prozent Getreide- Anteil im Futter entsprechen nicht den Ernährungsansprüchen von Hunden und führen zu Übergewicht (dafür gibt’s dann Reduktionsdiät von selben Hersteller)!
  • Viele Hunde können mit Frischfleisch gar nichts mehr anfangen, weil sie nie damit konfrontiert wurden und müssen langsam umgestellt werden.

Die Vorteile liegen jedenfalls auf der Hand:

  • Kaum Zahnstein
  • Starkes Immunsystem
  • Weniger Wachstumsprobleme
  • Risiko der Magendrehung drastisch reduziert
  • Freude an abwechslungsreichem Fressen
  • Wohl auch durchschnittlich längere Lebenserwartung