Zu Beginn der Serie wurden die Bildung von Plaque (Zahnbelag), Zahnstein, Parodontitis (Zahnfleischentzündung) sowie Parodontose erläutert.

Aufgrund dieser häufig vorkommenden Erkrankungen ist es für den routinierten Tierarzt im Zuge der Allgemeinuntersuchung unerlässlich, auch einen Blick in die Maulhöhle des Patienten zu werfen.

So ergibt sich, abgesehen von bewusst vorgestellten Fällen, des öfteren ein „Zufallsbefund“ nicht geringen Ausmaßes. Es wird auch in der Tierzahnheilkunde ein sogenannter Parodontalbefund erhoben, indem auch die Lokalisation sowie die Tiefe der Parodontal-Taschen vermessen werden.

(Bild 1 – Gebiss mit Zahnstein und Parodontose)

(Bild 2 – Caninus, Incisivi …)

Gerade im Bereich der Zahnwurzeln können sich besonders hartnäckige und sehr harte Zahnsteinauflagerungen entwickeln, die man nur zum Teil erreichen bzw. entfernen kann.

(Bild 3 – Entfernter Zahn mit hochgradigen Auflagerungen)

Derartig veränderte Zahnwurzeln führen natürlich zu massiver Entzündung des Zahnfaches und Absterben des Zahnhalteapparates – der Zahn wackelt bereits!

Wenn nun ein deutlich erkranktes Gebiss zu sanieren ist, so muss der Patient natürlich in Vollnarkose versetzt werden.

Sodann wird also der so genannte Check (Parodontalstatus) erhoben. Wenn Zahnstein vorhanden ist, werden mit dem Ultraschall schonend die Zähne von diesem befreit. Anschließend werden sämtliche Parodontaltaschen kürettiert sowie der hartnäckige Zahnstein von der Wurzeloberfläche entfernt.

Da nun immer noch die Zahnoberfläche nach dem Abtragen des Zahnsteins rau ist, ist es unerlässlich, anschließend sämtliche Zähne zu polieren.

Bild 4 (gleiches Gebiss wie Bild 1, jedoch nach Reinigung und Politur)

Nun kommt oft erst das wahre Ausmaß der Zahnfleischerkrankung zu Tage: Zahnfleischschwund, hochgradig entzündliche Ränder, deutliche Taschen, sogar zum Teil freiliegende Zahnwurzeln.

Bild 5 (vorletzter Backenzahn eines Hundes, 1 Wurzel freiliegend)

In diesem Stadium vorgestellte Patienten sind dringend zu behandeln. Die Entzündung reduziert sich nach der Behandlung großteils, was den Lockerungsprozess hintanhält oder verhindert. Leider könen gewisse Zähne nur mehr extrahiert werden, um den schmerzhaften Prozess einzudämmen.

Das Ziel, die Zähne wieder freizulegen und die Entzündung des Zahnfleisches zu reduzieren, ist somit erreicht.

Eine Steigerung der Lebensqualität ist es für den Hund aber auf jeden Fall!